Nachhaltige Geldanlagen – nachhaltig investieren

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Wie definiert sich heute eigentlich der Begriff „Nachhaltigkeit“?

Begriffe wie „nachhaltig investieren“ oder auch „nachhaltige Geldanlagen“ sind heute schon fast zum Standardrepertoire im Finanzsektor geworden. Allerdings hat für viele Menschen der Begriff der Nachhaltigkeit eine eher diffuse Bedeutung. An dieser Stelle soll der Versuch einer Definition erfolgen, welche der Nachhaltigkeit eine konkrete Form geben soll.

Nachhaltigkeit ist selbstverständlich nicht nur im Finanzsektor mit seinen nachhaltigen Geldanlagen und nachhaltigem investieren im Fokus, der gesamte Businessbereich aber auch viele Aspekte im Privaten stehen heute mit nachhaltigem Denken in einer direkten Verbindung. Dabei hat schon in den 1980er Jahren die UN-Kommission für Umwelt und Entwicklung eine gute Definition von Nachhaltigkeit gegeben.

“Nachhaltig ist eine Entwicklung die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.“ Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (Brundtland-Report), 1987.“

Stadtschild von Kurzfristig richtung Nachhaltigkeit
Dem hinzuzufügen ist sicherlich noch, dass ein ressourcenschonendendes und ökologisch verantwortungsbewusstes Verhalten aller Menschen in Bezug auf die Erhaltung einer lebensfreundlichen Umwelt wünschenswert wäre um die Möglichkeiten der kommenden Generationen nicht einzuschränken.

Ein anderes Zitat trifft es auch ganz gut…
„Nimm dir nur was du zum leben brauchst, nicht was immer geht!“ (unbekannt)

Es sollte also das Ziel eines Jeden einzelnen sein, den Ist-Zustand zu erhalten und wenn möglich zu verbessern und nicht, wie es heute oft die Regel ist, auszubeuten und alles zu nehmen was man kriegen kann. Nach und nach erkennen immer mehr Menschen, dass der eingeschlagene Weg zu immer mehr (von allem) wahrscheinlich in einer Katastrophe für uns Menschen enden wird und beginnen in ihrem Handeln gegenzusteuern. Dies macht natürlich auch vor dem Finanzsektor nicht halt. Auch hier wird versucht zu erkennen welche Unternehmen und Projekte im Sinne der Nachhaltigkeit vorgehen und welche eben nicht. Zu diesem Themenbereich stelle ich einige Bewertungsansätze und Unternehmen vor, die versuchen über Kennzahlen Unternehmen und auch Staaten auf ihre Nachhaltigkeit hin zu durchleuchten. (Siehe Reiter 2 - Bewertungsansätze und Reiter 3 - Ratingagenturen in der Navigation).

Ausprägungen von nachhaltigen Geldanlagen

Man unterscheidet heute im Prinzip zwei Strömungen im Definitionsbereich der Nachhaltigkeit. So steht auf der einen Seite der ökologische Aspekt mit all seinen Ausprägungen im Vordergrund und zum anderen sind soziale Ausprägungen ein weiterer Fokus beim nachhaltigen investieren. Selbstverständlich sind beide Bereiche zu einem gewissen Teil auch miteinander verwoben und es gibt oft Finanzprodukte die beide Aspekte berücksichtigen. Allerdings sind auch manche dort definierten Ziele in gewissem Maße gegensätzlich und nur schwer miteinander zu vereinigen, sodass vom Anleger auch immer über die Sinnhaftigkeit der Umsetzung bestimmter, kombinierter Kriterien nachgedacht werden sollte bevor in ein bestimmtes Finanzprodukt investiert wird.

Es sollte jedem Anleger aber auch bewusst sein, dass die Einbindung der Nachhaltigkeit als ein bestimmender Faktor bei der Geldanlage Wegeschild Rendite, Risiko, Mittelweg - nachhaltige Geldanlagendurchaus mit den klassischen Finanzzielen wie Rendite, Sicherheit und Liquidität schwer vereinbar werden kann. Hier ist im Besonderen der Faktor Rendite hervorzuheben, der, wenn er maximiert werden soll, der Nachhaltigkeit oft diametral entgegen läuft. Nichts desto trotz sind auch nachhaltige Geldanlagen mit ansehnlicher Rendite heutzutage durchaus möglich, wenn man bereit ist dafür bei Liquidität und / oder Sicherheit Einbußen hinzunehmen.

Wie werden nachhaltige Geldanlagen bewertet?

Um nachhaltige Finanzprodukte auf dem Markt anzubieten und Anleger zu überzeugen in ein bestimmtes Produkt zu investieren muss es möglich sein die Nachhaltigkeit zu messen um sie dann miteinander zu vergleichen. Dies geschieht heute meist in zwei Schritten:

  • Negativlisten
    Im ersten Schritt werde über Negativkriterienlisten ganze Branchen oder auch direkt Unternehmen aus einer Bewertung ausgeschlossen, weil diese von ihrer grundsätzlichen Art nicht zum Nachhaltigkeitsgedanken passen. Beliebte Beispiele sind hier die Atomkraft, Öl und Gasförderung, Waffenhersteller oder bestimmte Bereiche der Chemiebranche.
  • Positivlisten
    Im zweiten Schritt wird anhand von Listen mit positiven Kriterien bewertet welche Unternehmen besonders engagiert für den Nachhaltigkeitsgedanken stehen. Positivkriterien können zum Beispiel sein: Beachtung der Menschenrechte im Unternehmen, Engagement in Umwelt und Naturschutz, freiwillige Hilfe bei sozialen oder ökologischen Projekten etc.


Je mehr Branchen in den Negativlisten ausgeklammert werden umso stärker ist eine Abgrenzung gegenüber nicht nachhaltigen Geldanlagen möglich und umso genauer bei den positivlisten hingeschaut wird (um z.B. Effekte wie „greenwashing“ zu enttarnen), desto verlässlicher wird die Aussage des Scorings für den potentiellen Anleger. Da aber quasi jede Bank bzw. Investmentanbieter und Ratingagenturen eigene Kriterienlisten haben, die zum Teil auch noch dadurch verwässert werden, dass bestimmte Negativkriterien erst bei einem bestimmten Prozentsatz an erzielten Umsätzen in kritischen Bereichen greifen, bleibt der Markt für den Anleger sehr unübersichtlich.

Wer konkret nachhaltig investieren möchte, sollte sich das Finanzprodukt so genau wie möglich ansehen um dann entscheiden zu können ob die angesetzten Bewertungskriterien eine große Übereinstimmung mit den eigenen Ansichten bezüglich Nachhaltigkeit haben. Ohne sich intensiv mit der Materie auseinander zu setzen ist es heute quasi nicht möglich „echte“ nachhaltige Geldanlagen von Pseudo-Angeboten zu unterscheiden. Es sei denn, man hat einen Experten an der Hand, dem man wirklich in diesen Fragen vertrauen kann. Die sind allerdings nicht leicht zu finden und oft völlig überlastet.

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