Mikrokreditfonds – Mikrofinanzfonds - was ist das eigentlich?

Mikrofinanzfonds – was ist das?

Genau wie bei Investmentfonds schließen sich bei Mikrokreditfonds eine Gruppe von Anlegern zusammen und investiert ihr Geld in einen Fonds. Im Falle eines Mikrofinanzfonds werden die Gelder dann nicht in Aktien und Immobilien investiert sondern als Kleinstkredite ausgezahlt. Gelder die in Mikrofinanzfonds in Deutschland investiert werden können zum Beispiel durch die GLS Bank an Existenzgründer aus der Arbeitslosigkeit vergeben werden. Als direkte Entwicklungshilfe aber auch an Kreditnehmer in Drittweltstaaten, die sich eine Existenzgrundlage schaffen wollen und sonst nirgendwo Kredit bekommen.

Was ist ein Mikrokredit?

Hierbei handelt es sich um Kleinstkredite von bis zu 1.000 Euro die an Kleingewerbetreibende meist in Entwicklungsländern ausgezahlt werden. Die Kredite werden in der Regel von spezialisierten Finanzdienstleistern vor Ort oder nichtstaatlichen Organisationen (NGO`s) meist zur Förderung der Entwicklung vergeben. Die Idee hierzu wurde 1968 durch die Ökumenische Entwicklungsgesellschaft in der Form des Oikokredits geboren. 2006 erhielt Muhammed Yunus den Friedensnobelpreis. Er gibt durch die Grameen Bank in Bangladesch Mikrokredite aus. Aber man muss sein Geld auch nicht unbedingt in einen Mikrokreditfonds anlegen. Es ist auch möglich direkt über das Internet Mikrokredite zu vergeben. Hier ist ein Beispiel www.kiva.org. Kreditgeber können hier Kreditnehmer auswählen und ihnen entweder Teile oder den gesamten, bereits durch Kiva ausgezahlten, Kredit refinanzieren.

Vorteile von Mikrofinanzfonds

Mikrokreditfonds haben viele Vorteile. Als erstes ist die Steuerungswirkung zu nennen. Durch Investment in Mikrofinanzfonds leistet man Entwicklungshilfe und unterstützt und fördert ohne Bevormundung bedürftige Menschen die sonst nirgendwo Kredit bekämen. Mikrokreditfonds haben ein positives Image und eine geringe Ausfallrate. Als letztes Argument für Mikrofinanzfonds ist die relative hohe Unabhängigkeit von globalen Wirtschaftskrisen zu nennen. Die Kreditnehmer der Mikrokredite sind keine Teilnehmer an der globalen Wirtschaft und werden somit auch nicht direkt durch Krisen beeinflusst.

Probleme und Risiken bei Mikrokreditfonds

Aber auch bei Mikrofinanzfonds muss zur Vorsicht geraten werden, da mehr und mehr konventionelle Banken das Potential des Mikrofinanzfond-Geschäftes erkannt haben aber bei weitem nicht an der Nachhaltigkeit oder direkter Hilfe für die Kreditnehmer interessiert sind. Sie nehmen horrende Zinsen und geben viel zu hohe Kredite aus. Die harten Eintreibermethoden führen immer öfter zum Selbstmord aus Verzweiflung der Kreditnehmer.

Auch wurden Studien veröffentlich, die zeigen, dass nur unter 10% der Kreditnehmer durch den Mikrokredit mittelfristig tatsächlich eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen ermöglicht wurden und sehr viele Kreditnehmer durch scheitern ihrer Geschäftsidee nun sowohl kein Geld zum Leben haben und jetzt auch noch verschuldet sind. Man sollte sich also sorgfältig informieren in welchen Mikrokreditfond Sie ihr Geld investieren um dieses Entwicklungshilfe Werkzeug optimal zu nutzen, damit beide, Kreditnehmer und Kreditgeber gewinnen und nicht am Ende auf Kosten der Kreditnehmer (die sowieso nichts haben) Geld verdient wird.