LOHAS - Lifestyle of Health and Sustainability

LOHAS

Die Tatsache, dass es immer mehr Produkte auf dem Markt für Nachhaltiges Investment und Grünes Geld gibt kann in einer freien Marktwirtschaft nur durch eine erhöhte Nachfrage erklärt werden. Aber wer sind die Nachfrager? Kann man diese Gruppe definieren und was ist die Philosophie dahinter?

Bereits im Jahr 2000 beschrieb der US-amerikanische Soziologe Paul Ray in seinem Buch „The Cultural Creatives: How 50 Million Are Changing The World“ die LOHAS Bewegung. In Deutschland rückte sie 2007 durch die Studie des Zukunftsinstituts „Zielgruppe LOHAS“ in den Fokus der Gesellschaft.

Wer oder was sind denn die LOHAS?

LOHAS steht für „Lifestyle of Health and Sustainability“ und versteht sich als eine Lebensphilosophie die Wert auf einen gesunden und nachhaltigen Lebensstil legt. Menschen die zur LOHAS Bewegung gehören lassen sich zum Leidwesen der Marketingspezialisten nicht wirklich in eine Zielgruppe zusammenfassen. LOHAS geht über alle Konsumentengruppen hinweg. Das was die LOHAS Gruppe verbindet sind gleiche Wertvorstel- lungen wie gesundes Leben, die persönliche Weiterentwickelung, Selbstverwirklichung und das Eintreten für Umweltschutz, Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit. Kaufentscheidungen werden aufgrund von Gesundheit und Nachhaltigkeit getätigt und verfolgen die Idee des ethischen Konsums der sich nicht primär am Preis orientiert. Dies betrifft alle Konsumbereiche und natürlich auch den Finanzsektor.

LOHAS in Deutschland

In Deutschland kategorisiert man bereits bis zu 30 % der Konsumenten in die Gruppe der LOHAS. Dies entwickelt einen großen Marktdruck, der sich auf die Unternehmen, ihre Firmen- und Produktpolitik auswirkt. Es wird für Unternehmen immer wichtiger ihre Produkte und Dienstleistungen nachhaltig herzustellen und soziale sowie ökologische Verantwortung zu übernehmen und zwar in Deutschland und aber auch in den Produktionsländern. Vor allem hier können Unternehmen radikale Veränderungen der Lebens- und Arbeitsbedingungen in Gang setzen.

Leider versuchen einige Unternehmen der LOHAS Konsumentenzielgruppe insofern gerecht zu werden, dass sie im Marketing gezielt auf "green- washing" (also dem nur der oberflächlichen Betrachtung standhaltenden Betrachtung) der Produkte setzen um dem Verbraucher ein gutes Gefühl zu geben, aber oft die angeblich so umweltfreundlichen Herstellungsverfahren, guten Arbeitsbedingungen usw. entweder so autsourcen, dass nicht mehr nachvollziebar ist was tatsächlich mit dem Produkt passiert ist, bzw. welche Arbeiter für einen elenden Mikrolohn die Produkte herstellen müssen, oder aber Ökosiegel erfinden (die keine sind) oder Nachhaltigkeit wirklich nur in homöopathischen Dosen anwenden um Kosten einzusparen.

Pro und Contra LOHAS

Kritiker der LOHAS Bewegung merken an, dass auch bewusster und hochwertiger Konsum immer noch Konsum ist, der sich nur in einem anderen Gewand präsentiert und Konsum und Nachhaltigkeit würden nicht zusammenpassen. Es wird sogar von einem modernen Ablasshandel gesprochen – frei nach dem Motto „Ich gebe Dir mein Geld und Du gibst mir ein gutes und ruhiges Gewissen“.

Grundsätzlich muss aber gesagt werden, dass die LOHAS Bewegung mit ihrer Kaufkraft es für Unternehmen lukrativ gemacht hat, sich in Richtung Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu orientieren und sich langsam auch sozialen Herausforderungen im In- und Ausland zu stellen. Nur eine starke Nachfrage nach nachhaltigen Produkten resultiert in einem vielfältigen Angebot des Marktes.