ESG - Environmental and Social Governance - Richtlinien
Hier finden Sie Informationen zum Thema environmental and social governance - ESG und was man genau darunter versteht.
Was ist ESG?
ESG – Environmental and Social Governance (zu Deutsch: Umwelt und gesellschaftliche Unternehmensführung) wird als weiter Begriff für CSR - Corporate Social Responsibility genutzt. Hierbei handelt es sich um die Evaluierung der unternehmerischen Sozialverantwortung, in anderen Worten der freiwillige Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung, welcher über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht. Zusammengefasst in einer Definition beschreibt die Corporate Social Responsibility verantwortliches, unternehmerisches Handeln, welches auf freiwilliger Basis in der Geschäftstätigkeit und in den Wechselbeziehungen mit Interessengruppen und Anspruchsberechtigten soziale und ökologische Belange integriert.
Was sagt ESG aus?
ESG beschreibt die zentralen Faktoren die für die Messung von Nachhaltigkeit und ethische Auswirkungen eines Investment, einer Organisation oder einer Unternehmung genutzt werden. Der Unternehmensführungsansatz ESG entstand aus dem Bereich Socially Responsible Investment (zu Deutsch: sozial verantwortliches Investment) und beschreibt ökologische und gesellschaftliche Bereiche in der Unternehmensführung, die nicht durch finanzielle Kennzahlen erfasst werden.
Die Entwicklung von ESG und seinem Umfeld
Schon immer haben Investoren sich darüber Gedanken gemacht wo und wie sie ihre finanziellen Mittel investieren. Meist wurden und werden diese Entscheidungen von finanziellen Faktoren abhängig gemacht. Natürlich gibt es noch eine Reihe anderer Entscheidungskriterien, die von politisch bis hin zur göttlichen Entlohnung reichen.
Natürlich ist das Konzept von selektivem Investment nicht neu, aber gegen Ende des 20. Jahrhunderts begannen Investoren mehr und mehr die Produktion eines Produkts oder einer Dienstleistung in ihre Investmententscheidungen miteinzubeziehen. Der Markt für Investmentprodukte musste nun Produkte für verantwortungsvolle Investoren entwickeln und anbieten. Auf einmal waren Umwelt und gesellschaftliche Aspekte zusammen mit finanziellen Bewertungen Grundlage der Investitionsbewertung. Schnell entwickelte sich der Markt und viele der größten Banken weltweit begannen sich für den ESG Investmentsektor zu interessieren.
Während ESG Investment noch in den Kinderschuhen steckte, hatte es das Stigma, das ethisch korrektes Investment zu einer Minderung des finanziellen Gewinns führe. Vor allem in den letzten Jahren wurde diese Denkweise oft herausgefordert und auch widerlegt. Organisationen, welche in Ihre Unternehmensführung Umweltaspekte einbeziehen und sich gesellschaftlichen Herausforderungen stellen, schneiden im Vergleich oft mindesten gleichgut, wenn nicht sogar besser ab.
Die Bewertung der veröffentlichten Informationen
Ein wichtiger Aspekt von ESG ist die Offenlegung von Informationen, auf deren Basis Investoren ihre Investitionsentscheidungen treffen. Jahresberichte und Bilanzen können nach den vorgeschriebenen Richtlinien bewertet und beurteilt werden. In der Praxis veröffentlichen Unternehmen Informationen über ESG Bereiche auf freiwilliger Basis ohne jegliche Kontrolle von außen. Hier kommt die Global Report Initiative GRI ins Spiel. Die GRI entwickelte einen Leitfaden zur Unterstützung der regelmäßigen Berichterstattung von ökologischen, ökonomischen und sozialen Leistungen.
Diese Nachhaltigkeitsberichte beurteilen die Corporate Social Responsibility mit anderen Worten die unternehmerische Sozialverantwortung. Mithilfe des Leitfadens sollen Nachhaltigkeitsberichte von Unternehmen standardisiert und dadurch transparenter, vollständiger, vergleichbarer sowie glaubwürdiger werden. Alles in allem ist es das Ziel ein Niveau ähnlich der Finanzberichte zu erreichen.
Es ist gut zu sehen, dass sich mehr und mehr Investoren, Unternehmen und Anbieter von Finanzprodukten mit ethischen-, Umwelt- und gesellschaftlichen Aspekten von Geldanlagen beschäftigen und dass es mittlerweile sogar Rahmenbedingungen, Leitfäden und ISO Normen für die Bewertung gibt. Nur so ist auf Dauer auch eine echte Transparenz auf dem Markt erreichbar, die Anlegern die Sicherheit geben kann auch tatsächlich in nachhaltig wirtschaftende Unternehmen zu investieren und nicht auf „grüngefärbte“ Aussagen des Unternehmensmarketings angewiesen zu sein.