Energiegenossenschaften - Vorteile und Möglichkeiten
Informationen über Energiegenossenschaften und Investments gesucht? Hier finden Sie eine Einführung in die Thematik mit Möglichkeiten und Vorteilen
Genossenschaften – die Ursprünge
Als Gesellschaft sehen wir uns neuen Fragestellungen gegenüber. Klimawandel, die Energiewende, Nachhaltigkeit und natürlich Investitionen in die eigene Region. Aber wie kann man als Einzelner reagieren? Der Leitsatz von Friedrich Wilhelm Raiffeisen “Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele” und seine Idee der Genossenschaft findet in den letzten Jahren wieder starken Anklang. Im Jahr 1847 gründete Raiffeisen in Weyerbusch (NRW) den ersten Hilfsverein zur Unterstützung der Not leidenden ländlichen Bevölkerung.
Zur gleichen Zeit begründete Hermann Schulze-Delitzsch eine Hilfsaktion, welche in Not geratenen Handwerkern zugutekommen sollte. Begründet wurde die Idee der Genossenschaft allerdings schon viel früher nämlich durch den Schotten Georg Owen der 1799 in einer Baumwollspinnerei ein Experiment für menschenwürdigere Arbeits- und Lebensbedingungen ausprobierte und somit den Gedanken der Genossenschaft vorantrieb.
Was genau ist eine Genossenschaft?
Bei einer Genossenschaft schließen sich Personen zusammen, um gemeinsam unternehmerisch tätig zu sein. Grundlegende Prinzipien für Genossenschaften sind Genossenschaftsdenken, Mitbestimmung, Eigeninitiative, Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung. Mitglieder kaufen “Anteile” an der Genossenschaft und werden somit Miteigentümer. Genossenschaften gibt es in vielen Bereichen des Alltags als Mietgenossenschaften, Landwirtschafts-genossenschaften oder Genossenschaftsbanken. Ziel einer jeden Genossenschaft ist es, einen niedrigen Preis für Waren oder Dienstleistungen für ihre Mitglieder zu erzielen.
Jedes Mitglied einer Genossenschaft hat eine Stimme und wird in Entscheidungsprozesse mit einbezogen. Somit hat eine Genossenschaft klare Vorteile gegenüber anderen Gesellschaftsformen:
- Unabhängigkeit
- Transparenz
- Fairness
- direkte Einflussnahme auf die Geschäftspolitik
- Bürgereigentum
- Basisdemokratie
Mitglieder einer Genossenschaft fühlen sich eher für ihre Organisation verantwortlich, was verstärkt zu ehrenamtlichem Engagement führt und dadurch die Kosten senken kann.
Was ist dann eine Energiegenossenschaft?
Die durch die Bundesregierung eingeläutete Energiewende fokussiert stärker auf erneuerbare Energien die durch ihre Dezentralität, Bürgern eine gute Möglichkeit bieten einen aktiven Beitrag zur Neugestaltung des Energiemarktes zu leisten. Vielleicht sind Aspekte wie Investitionen in die eigene Region, Versorgungssicherheit, Schaffung von Arbeitsplätzen sowie Einnahmen und natürlich die Verbesserung des Klimas für manchen fast noch motivierender.
Dies kann durch individuelle Energiegewinnungsprojekte oder aber durch Beteiligungen an gemeinschaftlichen Projekten realisiert werden. Und hier kommt nun die Energiegenossenschaft ins Spiel. Die oben genannten Grundsätze einer Genossenschaft erlauben Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten die anderen Gesellschaftsformen fehlen und da jedes Mitglied eine Stimme hat, ist es möglich Energieprojekte gleichberechtigt und demokratisch durchzuführen. Ziel einer Energiegenossenschaft ist es einen niedrigen Preis für Energie, sei es Strom, Wärme oder zum Beispiel Gas, für die Mitglieder zu erzielen. Bundesweit werden Energiegenossenschaften gegründet. In den letzten 5 Jahren allein in Deutschland 300 – Tendenz steigend. (Quelle: Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V.)
Energiegenossenschaften sind auf jeden Fall eine gute regionale Form von nachhaltigem Investment und bieten die Möglichkeit bei der Planung und Gestaltung von lokalen und regionalen Energieprojekten mitzuwirken – und somit auch ein bisschen die eigene Zukunft und die der eigenen Kinder im unmittelbaren Umfeld zu gestalten.